Es geht nur GEMEINSAM aus der Pandemie.
Im April 2020 wurde ich von einem Journalisten gefragt, wer von der Corona-Krise politisch profitieren werde und ob Themen wie sozialer Zusammenhalt jetzt noch gefragt seien oder jeder jetzt erstmal an sich denken müsse. Damals antwortete ich:
Es geht nicht darum, dass jemand politisch profitiert. Eine solche Überlegung empfinde ich angesichts der dramatischen Lage als zynisch. Allerdings habe ich die Hoffnung, dass sich unsere Gesellschaft in Folge der Krise besinnt. Solidarität und Gerechtigkeit sind die Garanten unserer Freiheit, nicht die Wachstumslogik des Wirtschaftssystems. Wenn das die Lehre aus dieser Krise ist, wird die Menschheit danach ein ganzes Stück klüger sein. Und ich hoffe, dass die Demokratie sich lernfähig zeigt. Wenn alle in der Politik Tätigen die Bedürfnisse der Menschen und der Umwelt wieder über neoliberale Ökonomie stellen und das dann auch gegenüber einer global agierenden Wirtschaft sowie den großen Playern auf den internationalen Finanzmärkten verteidigen, haben Parteien, Institutionen und wir als Gesellschaft die Chance, gestärkt aus dieser Krise hervorzugehen. …Wann war sozialer Zusammenhalt je mehr gefragt als heute? Individuelle Nutzenmaximierung vergiftet den sozialen Zusammenhalt und damit unsere menschliche Gesellschaft.
Ich hatte damals gehofft, alle Menschen würden das von selbst erkennen. Heute sehen wir, dass viele so denken, aber einzelne laute diese Basis unserer menschlichen Gesellschaft, das „Wir vor dem Ich“ massiv in Frage stellen und sich dabei auch von denen vereinnahmen lassen, die aktiv und bewusst unsere Demokratie zerschlagen wollen. Aber unsere menschliche und demokratische Gesellschaft ist stark und stellt sich dem entgegen.
So kommen wir GEMEINSAM aus der Pandemie.